Zufall – Schicksal I
Entstanden: 25. April 2014, Mittagszeit
Material: Acrylfarbe auf Leinwand
Abmessungen: 30 x 24 cm
Es mag einem scheinen, dass das Leben aus zufälligen Ereignissen besteht. Das habe ich dargestellt durch Tropfen in schwarz (Acrylfarbe, verdünnt mit Wasser), die ich vom Pinsel auf die Leinwand habe tropfen lassen. Ich habe versucht, die Positionierung des Pinsels über der Leinwand ganz zufällig geschehen zu lassen, musste aber feststellen, dass bereits das Schwebenlassen des Pinsels über der empfangenden Leinwand einer Art Willen unterworfen war, weshalb ich zuletzt versucht habe, mit einer nicht zielgerichteten Handbewegung Tropfen zu hinterlassen, um letztlich jeden Einfluss auf das Auftreffen des Tropfen Farbe auf der Leinwand zu verlieren. Das ist der Zufall.
Ich habe sodann zwischen allen Punkten zueinander Linien gezogen, um sie zu verbinden. Dabei habe ich nur direkte Verbindungen gewählt, es gibt also keine Überschneidungen. (Was der Realität des menschlichen Lebens deutlich nicht entspricht.) Ich habe weiterhin versucht, die Verbindungen nur dadurch entstehen zu lassen, indem ich überschüssige Farbe von den zufälligen Tropfen als „Wegenergie“ verwende und nicht etwa den Pinsel in frische Farbe eintauche. Bei kleineren Tropfen habe ich einen dünneren Pinsel verwandt. Und es zeigte sich, dass irgendwann die „Energie“ in Form von überschüssiger Farbe ausgeht, wenn es ins Kleine sich verdichtet, die Linien werden dünn, vage, sind nicht stark, die Verbindungen schwinden. Die Verbindungen zwischen den scheinbar zufällig gesetzten „Ereignispunkten“ ist das Schicksal.