Die Kinder von Paris
Der Film „Die Kinder von Paris“ von Rose Bosch erzählt die auf wahren Begebenheiten beruhende Geschichte des 11jährigen Joseph, der 1942 mit seinen Eltern auf der Butte Montmartre in Paris lebt. Während er sich mit seinen Freunden auf die Schulferien freut, treffen das französische Regime mit den deutschen Besatzern eine Vereinbarung: Man wird Tausende Juden zusammentreiben und für Nazi-Deutschland internieren und erhält dafür wieder eine eigene Polizei nebst Administration.
Der Pakt mit den Teufeln ist geschlossen, die Juden von Paris werden bei einer Razzia zusammengetrieben und schon bald in das Konzentrationslager Beaune-la-Rolande verbracht, um sie dort bis zur endgültigen Deportation nach Polen zu bewachen.
Sehr emotional erzählt der Film die bedrückende Geschichte der Pariser Juden und man fragt sich als Zuschauer, wie die wenigen Überlebenden eine solch grauenvolle Kindheit jemals hätten verarbeiten sollen. Ein Leben hat nicht ausreichend Jahre, um eine solche Traumatisierung aufarbeiten zu können. Von den Ermordeten ganz zu Schweigen.
Geschwiegen werden soll aber niemals über das bisher düsterste Kapitel der menschlichen Geschichte und auch Rose Bosch erhebt mit ihrem behutsamen und einfühlsamen Film ihre Stimme wider das Vergessen. Doch dieses Mal geht es nicht um den „hässlichen Deutschen“, sondern um die wenig rühmliche Kollaboration der Franzosen, die sich zu Vollstreckern von Hitlers kranker Endlösung erniedrigen ließen und sich mit großer Schuld beladen haben.
Bedrückendes Drama, das einen sprachlos macht und Fragen aufwirft, auf die es nie eine Antwort geben wird.
IMDb 6.9/10, von mir 7.5/10